Die Mitglieder und Freunde des Vereins Gedächtniskapelle Ronneburg werden für eine weitere Bereicherung der Ausgestaltung unserer Gedächtniskapelle um Ihre Meinung gebeten.
Nach dem Entwurf eines Berg-Geologen vom 14.02.21 hat der Holbildhauer Herr Rössel-Rothe nun zwei Bergmannsfiguren zur Auswahl gestellt. Sicher ist ein Bezug von bergmännischen Figuren zum religiösen Aufgabenfeld der Kapelle auf den ersten Blick nicht ohne weiteres ersichtlich. Andererseits ist eine Ausgestaltung des Raumes immer ein Anliegen des Vereins. Eine Figurengruppe unter der Heiligen Barbara wäre vorstellbar, zumal Herr Rössel-Rothe da auch die richtigen Proportionen finden könnte.
Eure Meinung und die Meinung interessierter Bürger können unserem Vereinschef, Herrn Geipel mitgeteilt werden. Sendet diese an franklange44@web.de und ich leite sie weiter.
Der Uranbergbau bedeutete für die Menschen der Region um Ronneburg und Gera gesundheitliche Belastungen durch Radioaktivität über vier Jahrzehnte. Die „Wismut“ prägte dabei das Leben der Bewohner und das gesamte Umland. Dabei wurden Leistungen von den Menschen erbracht, an die wir uns aus unterschiedlichen Blickwinkeln erinnern müssen. Erinnert sei auch an die Umwelt- und Landschaftszerstörung.
Der „Verein Gedächtniskapelle Ronneburg e.V.“ hatte sich zum Ziel gestellt, an einem historisch und auch gegenwärtig bedeutsamen Ort eine Kapelle zu errichten. In unmittelbarer Nähe befand sich Ronneburgs ehemaliger Ortsteil Schmirchau sowie der tiefste Tagebau Europas. Unweit des Kapellenstandortes nahm auch der Uranabbau seinen Anfang. Heute befindet sich hier die „Neue Landschaft“ Ronneburgs, als Sinnbild einer umfassenden Sanierungsleistung zur Revitalisierung der Bergbauregion.
Somit steht die am 20.08.2015 von der Landesbischöfin Frau Junkermann und Dekan Schreiter gemeinsam (ökumenisch) geweihte Kapelle für nachhaltiges Gedächtnis an die durch den Uranbergbau betroffenen und zum großen Teil verschwundenen Ortschaften mit ihren ehemaligen Einwohnern. Allen Menschen unserer Region, die die Folgen der radioaktiven Bergbauzeit zu tragen hatten und der Lebensleistung der vielen Bergleute, die dabei oft ihre Gesundheit und Lebenskraft eingebüßt haben, wird an diesem Ort des Erinnerns gedacht.
Für den Besucher stellt die Kapelle inzwischen einen Ort der Besinnung und des Gedenkens dar. So ist sie bereits für viele Menschen der ehemaligen Bergbauregion zu einer kleinen Pilgerstätte im wieder schönen Gessental geworden. Auch ist sie zunehmend ein Zielpunkt für Wanderungen und Ausflüge. Gottesdienste, kleine weltliche oder religiöse Veranstaltungen, Andachten und Ausstellungen finden statt.
Ein Höhepunkt der Arbeit des Vereins „Gedächtniskapelle Ronneburg“ ist 2018 die Ausgestaltung der Kapelle mit der Figur der Heiligen Barbara – Schutzpatronin der Bergleute. Als solche wurden berufstypische und auch örtliche Merkmale in die Darstellung eingearbeitet. Die künstlerische Gestaltung lag in den Händen des Holzbildhauers Michael Rössel-Rothe aus Lauter-Bernsbach /Erzgebirge. Am Samstag, 18.08.18 wird sie im Rahmen einer feierlichen Andacht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Kunsthandwerker und die Vereinsmitglieder stehen dabei für vielfältige Informationen rund um das Thema Gedächtniskapelle und Heilige Barbara zur Verfügung.
01.08.2018
Frank Lange (i.A. des Vereins)